Aus alten Zeiten.

UNS GIBT`S NICHT ERST SEIT GESTERN!

Nachhaltigkeit und Generationenverantwortung spielt für uns eine wichtige Rolle, daher liegen uns die Geschichte des Hofes genau wie die Zukunft des Dösterhofs sehr am Herzen!

Unsere Geschichte: Leben auf dem Dösterhof.

Seit dem Dreißjährigen Krieg befindet sich die Hofstelle des Hofgut Dösterhof an ihrem heutigen Platz. Die wechselvolle Geschichte des Saarlandes und seiner Menschen hat auch die Geschichte des Dösterhofs geprägt.

Bereits in der Römerzeit befand sich vermutlich ein römischer Pachthof (sogen. „Villa“) bei Altland gelegen. Bruchstücke eines römerzeitlichen Mühlsteins wurden im Bach unterhalb des Dösterhofs gefunden. Dieser lag an einer Römerstraße, die von Trier über Zerf, Weiskirchen, Bahnhof Wadern dann den Dösterhof und Altland nach Tholey führte.

Dierscheid – Dösterhof

Der eingegangene Hof „Dierscheid“ wird zweifelslos als Vorgänger des Dösterhofs angenommen. Dieser herrschaftliche Hof lag am Ende des Mittelalters zwischen Buttnich und dem Bahnhof Wadern.
1563 wird Hof Dienscheit (Dirschet) als eingegangen erwähnt. Es erfolgte ein Wiederaufbau und 1591 ist Hof Dürscheidt wieder nachgewiesen. 1621 handelte es sich um eine Schäferei mit 250 Schafen. 1648 wird Hof „Dirschet“ wieder als untergegangen erwähnt.

Die herrschaftliche Schäferei wurde im Laufe des dreißigjährigen Krieges (wohl aus Sicherheitsgründen) auf die Höhenzüge im Bereich der Schwarzenburg verlegt.
Nach dem Dreißigjährigen Krieg wird der Hof wieder in Betrieb genommen. Offenbar jetzt schon an der Stelle des heutigen Dösterhofes.

1673 Hof „Thirrschiedt“ Schäferei
1689 Hof Desterhof genannt
1699 Pächter: Theiß Brosch; Hof „Dierscheidt“ syn. „Dessertshof“
1708 letztmals „Dierscheidt“ genannt (herrschaftlicher Hofmann war Johannes Müller)

Danach ist der Name des Hofes nur mehr Dessertshof, Desterhof und endlich Dösterhof.

Auf dem Hofgut Dösterhof befand sich während des gesamten 18ten Jahrhunderts eine Schäferei.
Die Schäferei am Dösterhof hatte von 1718 bis 1760 eine Familie Wirschem/Wersching aus Boppard gepachtet. Es findet sich ein Auszug aus dem Pachtvertrag von 1753:

„Der Schäfer muss mit 300 Schafen anfangen. Zu seinen Unterhalt werden dem Pächter angewiesen die drei Weiher bei und hinter Schwarzenburg, der alte Brühl (Wiese) unter dem Schwarzenburger Weiher, der herrschaftliche Brühl zu Lockweiler mit dem Heu, das die Lockweiler Untertanen in der Fron machen mussten. Der Schäfer hat freie Wohnung auf dem Hof, muss aber die Gebäude unterhalten und „einen Hauptbau“ der gnädigen Herrschaft zukommen lassen. Von der Herrschaft erhält er jährlich 4 Faß Weizen und 6 Malter Korn und darf jährlich 4 Faß abwechselnd Korn und Hafer auf herrschaftlichen Feldern sähen. Außerdem darf er 4 Stück Rindvieh und 10 Schweine halten. Für die vierjährige Pacht muß er eine einmalige Zahlung von 200 Talern leisten.“ (Pacht auf 4 Jahre von Michaelis 1753 bis Michaelis 1757)

Bis 1794 gehörte das Hofgut Dösterhof zur Herrschaft Dagstuhl, deren letzte Eigentümer die Grafen von Oettingen-Baldern waren.

1794 ging das Hofgut Dösterhof als zu Schloss Dagstuhl gehörig ins Eigentum des Französischen Staates über. Es wurde schon vor der Nationalgüterversteigerung an eine Eisenschmelze aus Rémilly (Lothringen) verkauft. Die Eisenschmelze war ausschließlich am Waldbesitz interessiert und „die Landschaft wurde ihres Hauptwertes, des Holzes, beraubt“. Der Dösterhof, das zeigt sich auch noch in seiner heutigen Struktur, trug maßgeblich zum Dagstuhler Waldbesitz bei.

1807 erwarb Wilhelm Albert de Lasalle von Louisenthal Schloss Dagstuhl und damit auch den Dösterhof von der Eisenschmelze. Der Hof wurde wieder als Schäferei verpachtet. Er befand sich 1845 noch im Besitz der Familie de Lasalle. Danach ging der Dösterhof bei einer Erbteilung innerhalb der Familie de Lasalle in das Eigentum von Baron Max von Louisenthal über. Dieser hat das Hofgut Dösterhof durch kontinuierliche Zukäufe vergrößert und lies die neu erworbenen Parzellen mit Fichten bepflanzen. Er verkaufte das Hofgut Dösterhof an die Herren Kiefer und Job aus Lothringen. Diese gerieten in Zahlungsschwierigkeiten und verkauften den Hof an einen Notar Blandier aus Bouzonville. Aber auch dieser war glücklos und ging bankrott. Im Konkursverfahren ging der Dösterhof 1881 an die Brüder Adolf und Levier Raspiller. Im Eigentum der Familie Raspiller blieb der Hof dann rund 130 Jahre.

Auf Flurkarten von 1829 kann man verfolgen, das das Hofgut Dösterhof verzeichnet ist, die heutigen Nachbarorte Vogelsbüsch und Altland noch nicht gegründet waren.

Erst 1839 wird Vogelsbüsch als Rodungssiedlung gegründet und 1840 Altland. Die Siedler in Altland waren zunächst Beschäftigte auf dem Dösterhof und erhielten von dort auch das zum Bauen nötige Land.

Die Landwirtschaft des Dösterhofes wurde als Schäferei verpachtet. Von 1854 bis 1904 (50 Jahre!) war Nikolaus Hecktor (1822-1904) aus Krettnich der Pächter und Betreiber der Schäferei auf dem Dösterhof. Er ist auch derjenige, der am 17.01.1902 die Gründung einer Gastwirtschaft im Dösterhof in das Gewerberegister der damaligen Bürgermeisterei Wadern (siehe Auszug) eintragen ließ.

 

Um 1905 zeigt eine Postkarte die Wirtschaft von Johann Hoester (geb. 22.08.1872) auf dem „Deusterhof“. Johann Hoester war mit Maria Stenger (geb. 29.11.1881) verheiratet. Er arbeitete als vornehmlich als Schäfer und hatte mit seiner Frau 10 Kinder, unter anderem den Sohn Johann Hoester, der 1911 am Dösterhof geboren wurde. Sein Sohn folgte ihm als Schäfer vom Dösterhof.

1915 befindet sich auf dem Hofgut Dösterhof die Gastwirtschaft von Johann Pälzer (siehe Postkarte + Geschichte der Postkarte).

Die Familie Raspiller behielt sich die Waldwirtschaft mit Hilfe einheimischer Verwalter vor. Der Privatförster Johann Wagner (1861-1942) aus Lockweiler übte dieses Amt lange Jahre aus und gab die Verwaltertätigkeit innerhalb seiner Familie weiter.

In den 1930iger Jahren kommen schwere Maschinen in der Landwirtschaft auf dem Dösterhof zum Einsatz. Familie Kaspar aus Lockweiler ist Pächter der Landwirtschaft.

Von 1955 bis 1958 wird die Kirche in Altland von den Einwohnern aus Altland und Vogelsbüsch in Eigenregie und aus eigenen Mitteln auf einem zum Hofgut Dösterhof gehörenden Grundstück gebaut. Sie ist der Mutter Gottes von Fatima geweiht.

Das Hofgut Dösterhof bleibt bis 2011 an wechselnde Landwirte (Familie Kaspar, Familie Wahlen, Familie Schroeder, Familie Niehren u.a.) verpachtet. Die Pächter betrieben vornehmlich allgemeine Landwirtschaft mit Ackerbau und Milchviehhaltung.

Im November 2011 verkauft Familie Raspiller das Hofgut Dösterhof an Dr. Heiner Blasius.

Ab 2012 erfolgt die Sanierung der Hofgebäude und Neubau von Stallungen sowie die Sanierung der landwirtschaftlichen Flächen.

Historische Grüße vom Dösterhof: Eine geschenkte Postkarte.

Gretchen schickte herzliche Grüße „von hier“ (dem Dösterhof) an den Unteroffizier Kohr, der als Soldat in Düsseldorf war. Gretchen war Margaretha Wagner (geb. 1891), die Tochter des langjährigen Verwalters des Dösterhofes Johann Wagner (1861 – 1942).

Unteroffizier Kohr war Josef Kohr (aus Bettingen, Schmelz stammend), der seit 1913 mit Gretchen verheiratet war. Er folgte seinem Schwiegervater als Hofverwalter des Dösterhofes im Auftrag der Familie Raspiller nach.

Gretchen verstarb im Alter von 57 Jahren und Josef Kohr heiratete ein zweites Mal. Seine zweite Frau, Martha Niesen aus Vogelsbüsch, brachte eine Tochter mit in die Ehe. Diese Tochter heiratete später Heinz Kaspar, den letzten Verwalter des Dösterhofes im Namen der Familie Raspiller.

Nach Erwerb des Dösterhofes 2011 schenkte uns Frau Kaspar die Postkarte des Dösterhofes und Herr Müller erzählte uns 2017 Ihre Geschichte!